• Unterlegnote in Quintenzirkel Buchstabennotation
  • Unterlegnote in herkömlicher Zahlennotation

Der Quintenzirkel - die neue Akkordbezeichnung

Man hat tatsächlich für die Akkordzither vor mehr als 100 Jahren eine eigene Notenschrift erfunden. Genauer gesagt, man hat zusammen mit diesem Instrument gleichzeitig auch die Unterlegnoten erfunden. Diese beiden Dinge sind also wesentlich miteinander verkoppelt. Auch heute noch. Nun gibt es aber in diesem für die Zitherwelt ereignisvollen Jahr 2002 einige Neuerungen zu betrachten, die sich auf die Musiknotation auswirken.

Wichtigste Neuheiten und ihre Auswirkungen:

1. Anordnung der Begleitakkorde im Quintenzirkel
Bei der 6-Akkordzither sind die Akkorde etwas willkürlich angeordnet, nur damit als erster der C-Dur-Akkord gilt. Das spielt bei einer kleineren Zither auch nicht eine so große Rolle, da die nötigen Bewegungen überblickbar bleiben. Bei einer größeren Zither treten die Vorteile einer systematischen Anordnung aber sofort zu Tage, jede Tonart ist von den Bewegungen her genau gleich zu spielen.

2. Einführung der Moll-Akkorde durch besondere Vorrichtungen
Es gibt zwei Arten von Akkordzithern, einmal ist das Umstimmen mit einem Hebel möglich (während des Spielens jedoch nicht machbar) zum anderen das System der paralellen Saiten. Dieses System vereinfacht das Dur/moll-Spiel und ist jederzeit ohne mechanische Hilfe einsetzbar. Durch das problemlose Greifen noch oben bei moll und das Greifen nach unten bei Dur sind alle Begleitungen leicht zu finden.

Die Folgen der Neuerungen:

Bisher hatte man ein Zahlensystem auf dem Unterlegeblatt zum Bezeichnen der Begleitakkorde 1 (C) 2 (G) 3 (F) 4 (D) 5 (A) 6 (E) Das war eine logische Anordnung in aufsteigender Zahlenreihe. Der Quintenzirkel verläuft aber anders E A D G C F. Wenn man nun die Zither auf neun Akkorde im Quintenzirkel erweitert (andere Lösungen waren und sind kaum sinnvoll für das breite Publikum), ergibt sich folgende Reihe:H E A D G C F B Es. Man könnte ja wieder von vorne (rechts) neu nummerieren von 1- 9. Leider geht das nicht! Selbstverständlich wollen alle Zitherspieler ihre bisher erworbenen Notenblätter nicht fortwerfen und wieder neue kaufen, selbstverständlich können die Notenschreiber ihre in vielen Jahren geschriebenen Noten auch nicht vergessen und Nullkommanichts durch neue ersetzen. Die bisherigen Zahlen müssen also bleiben und die zusätzlichen Akkorde neu bezeichnet werden. Daraus ergibt sich folgende Lösung, welche von verschiedenen Leuten geprüft wurde. Ein System, das besticht durch Einfachheit, Logik, Klarheit, Musikalität und Kompatibilität mit dem alten System. der letzte Punkt ist sehr wichtig, um die bisherigen Instrumente und Noten weiter gebrauchen zu können.

Und hier wird das neue Notationssystem vorgestellt:

Die Buchstabennotation. Anstelle von Zahlen werden die Akkorde mit ihrem entsprechendem Akkordsymbol angeschrieben. Für Dur-Tonarten große Buchstaben, für Moll-Tonarten kleine Buchstaben. Die bisherigen zitherspezifischen Zeichen Punkt, Bogen und Kreuz werden beibehalten..

Dies sieht dann wie folgt aus:

Herkömmliche Anordnung Quintenzirkel Anordnung

Diese Notationsweise hat für alle Vorteile:

  • solche Noten können auf allen Instrumenten gespielt werden
  • man weiß beim Spielen des Moll - Einzelbass sogar schon im Voraus,
    dass ein Moll-Akkord folgt, d. h. Moll und Dur ist visuell schnell ersichtlich.
Anordnung

Beispiel Unterlegnote:

Beispielnote