Die Akkordzither
Der Erfolg kann als Reaktion auf die durch die Konzertzither - Protagonisten hervorgerufene Akademisierung des Zitherspiels verstanden werden. Sicher aber folgte es den allgemeinen, kleinbürgerlichen Demokratisierungsbestrebungen des Musiklebens im ausgehenden 19. Jahrhundert sowie dem Rufe nach einfachen, auch ohne besondere Notenkenntnisse erlernbaren Instrumenten. Diese ausnahmslose industriell gefertigten Zithern wurden weltweit sehr erfolgreich vertrieben. Allein die Firma Menzenhauer & Schmidt verkaufte innerhalb von 2 Jahren 500.000 Akkordzithern.
Die Akkordzither gilt als Grundtyp der meisten nachgebauten Zitherarten. Sie wurde, wie die anderen auch, in unzähligen Variationen hergestellt. (Gitarrenzither, Mandolinenzither, Mandolin -Guitar -Zither, Konzert-Gitarrenzither, Salonzither usw. ...) Trotz der auf den ersten Anblick verwirrenden Fülle von Instrumentenformen, ja sogar verschiedenen Ausführungen gleich zu spielender Zithern gibt es einige verbindliche Merkmale:
- klanglich Nachahmung herkömmlicher Instrumente, was oft schon der Name verrät (Violinzither, Harfenzither usw..)
- verhältnismäßig einfache Spielweise
- ein speziell für das Instrument entwickeltes Notensystem,welches dem musikalischen Laien das Spielen ermöglicht
- oft spielt die rechte Hand die Melodie, gleichzeitig sorgtdie linke mit fest gestimmten Akkorden für die Begleitung.
- es sind Instrumente für den kleinen Kreis; Hausmusik war damals sehr populär.
Woran ist eine Akkordzither als solche überhaupt zu erkennen ?
Die Saiten der Akkordzither sind deutlich in zwei Gruppen unterteilt;
rechts sind die Melodie- und links die Begleitsaiten. Die Saiten sind in
Längsrichtung vom Spieler-/in angeordnet.
Die Melodiesaiten sind, mit Ausnahme von 3- und 5- akkordigen
Instrumenten hier ( fehlen die Halbtöne dis und ais) chromatisch
angeordnet, im Umfang von normalerweise zwei (c‘ bis c‘‘‘), seltener zweieinhalb bis drei
Oktaven. Sie sind einfach oder zweifach aufgezogen. Links ist der tiefste Ton, rechts der
höchste. Die Begleitsaiten gliedern sich in Bündel zu je 4 bis 7 Saiten. Jedes Bündel ergibt
einen Akkord, wobei die dick umsponnen Bassaite oft etwas abgesetzt ist, was beim Begleiten
ein sauberes Diffizieren zwischen Bass und Akkord erleichtert.
Hergestellt werden 2- bis 12- akkordige Zithern, sogar 20- akkordige hat ein Franzose gebaut.
Standartmodelle sind die 5- und 6- akkordigen. Ab dem Jahr 2002 werden die Akkordzithern
so gebaut, dass Moll- wie auch Durakkorde problemlos parallel gespielt werden können (ohne das früher mühselige Umstimmen von einzelnen Akkordsaiten). Auch wird die
Anordnung im Quintenzirkel angelegt, dies erleichtert das Spielen mit der linken Hand. Der
neue Standart sind nun 9 akkordige Zithern.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die meisten Zithern gar nicht mehr produziert und
verschwanden von der Bildfläche. Zudem veränderten sich die Feierabendgewohnheiten
breiter Bevölkerungsschichten.
An die Stelle der Hausmusik traten zunehmend Radio und Fernseher.
Eine bekannte Akkordzither wird heute noch in Klingenthal industriell hergestellt .
Früher war die Firma Menzenhauer & Schmidt (Berlin) über alle Grenzen hinaus bekannt.
In der Schweiz haben sich etliche Akkordzitherbauer in den letzten Jahren einen guten Namen
gemacht durch Fertigung von 6-, 7- , 9- und gar 12 Akkordzithern in bester Qualität.
Dort sind die Akkordzither wieder am weitesten verbreitet.

- Sie sind gut, man kann sie lassen, wie sie sind
- es braucht ein paar Korrekturen, dann sind sie spielbar
- es braucht zuviel Korrekturen, Neufassung ist notwendig
Noch ein kleiner Hinweis: Fälschlicher wird die Akkordzither oft falsch geschrieben (Akkordzitter). Die Zither hat nichts mit zittern zu tun.